Fleischgerichte
Doppelt geschmortes Schweinefleisch (Huiguo rou)
Dieses Gericht heißt, Fleisch, das in den Topf zurückkehrt, auf deutsch ist es auch als doppelt geschmortes Schweinefleisch bekannt. Das Fleisch muß durchwachsen sein, und man kann gut Schweinshaxe oder Schweinebauch verwenden. Es sollte bereits am Vortag oder mindestens einige Stunden vorher gekocht werden, weil es sich besser schneiden lässt, wenn es richtig abgekühlt ist.
Im Originalrezept werden Suanmiao verwendet. Das ist der oberirdische Teil der Knoblauchpflanze, der aussieht wie etwas zwischen Bohnen und Frühlingszwiebeln, es besitzt keine hohlen Stengel, ist manchmal in Asienläden erhältlich und kann andernfalls gut durch dünne Frühlingszwiebeln ersetzt werden.
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300 g durchwachsenes Schweinebauchfleisch oder 1 kleines Eisbein 100 g Suanmiao oder dünne Frühlingszwiebeln Schweineschmalz zum Braten 1 geh. EL Doubanjiang Soße: 1 EL Sojasoße 1 EL Reiswein 1 TL schwarze Bohnensoße 1/2 TL Zucker |
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Das Fleisch sauber waschen, von Borstenresten befreien. Mit kaltem Wasser aufsetzen, 20 Minuten halb gar kochen. Die Haut soll ein bißchen weich sein, aber nicht zu weich. Gut abkühlen lassen. | |
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Die Suanmiao oder Frühlingszwiebeln säubern, in 5 cm lange Abschnitte schneiden. Soßenzutaten verrühren und bereit stellen. Das gut abgekühlte Fleisch quer zur Faser in dünne Scheiben schneiden (0,3 cm dick, ca. 4 x 5 cm groß). | ||
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Schweineschmalz erhitzen, das Fleisch braten, bis der Fettrand glasig wird, und die Scheiben beginnen, sich einzurollen. Doubanjiang zugeben und kurze Zeit mitbraten. Das Gemüse und die Soße zugeben, einige Minuten weiterbraten, bis das Gemüse gar, aber noch bißfest ist. Auf einem Teller anrichten. | ||
Rindfleisch mit Silberohren und Zwiebeln (Xue'er yangcong chao niurou)
Die Silber- oder Schneeohren, die in diesem Rezept verwendet werden, sind weiße Pilze, die wie Mu Er auf Holz wachsen. Sie sehen den braunen Baumohren auch recht ähnlich und können hier durch diese ersetzt werden, wenn keine Silberohren zu bekommen sind.
Ameisen krabbeln auf den Baum (Mayi shang shu)
In diesem Gericht kommen keine Ameisen vor, vielmehr handelt es sich um Hackfleisch, das auf Glasnudeln angerichtet ist, und an krabbelnde Ameisen erinnern soll.
| Zutaten: | Zubereitung: | ||
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200 g Hackfleisch 200g Glasnudeln Frühlingszwiebeln 1/4 l Brühe Öl zum Braten Salz 2 EL Doubanjiang Soße: 1 Tasse Brühe 2 EL Sojasoße 2 EL Reiswein großzügig Pfeffer |
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Glasnudeln in heißem Wasser einweichen.Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden. | |
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Den 1/4 l Brühe im Wok erhitzen, die Nudeln darin aufkochen, in einer Schale warmstellen. | ||
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Öl erhitzen, Hackfleisch anbraten, wenn es etwas gebräunt ist, Doubanjiang zugeben und etwas mitbraten, bis es in der Nase beißt. | ||
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Soße angießen, und etwas einkochen lassen. In die Mitte der Glasnudeln geben, mit den gehackten Frühlingszwiebeln bestreuen und servieren. | ||
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Variante: Falls das Gericht warmgestellt werden soll, ist es besser, zuerst das Fleisch und die Soße fertigzumachen, die eingeweichten Glasnudeln dann zur Soße zu geben und darin zu erhitzen. Zwar fehlt dann den Farbkontrast zwischen weißen Nudeln und rötlicher Soße, aber die Nudeln verkleben dann nicht so. Zum Schluß ebenfalls mit Frühlingszwiebeln bestreuen. | ||
Rindfleisch nach Sichuan-Art (Shuizhu niurou)
Bei diesem Gericht wird das Rindfleisch in scharf gewürzter Brühe gekocht und mit Gemüse zusammen in einer Schüssel serviert. Statt Broccoli wird in der Originalversion China-Lattich verwendet, ein Gemüse, dessen dicke, zartgrüne Strünke gegessen werden. Das Fleisch wird mit Laozao mariniert, der Flüssigkeit von vergorenem Reis, die sehr schwer zu bekommen ist. Ersatzweise kann zum marinieren ein Eiweiß verquirlt und mit zwei EL Sake - japanischer Reiswein - und Stärke verrührt werden, auch davon wird das Fleisch schön zart. Um den typischen Geschmack zu erhalten, kann ganz zum Schluß ein Schuß Sake an das Gericht gegeben werden. Die Tricks mit dem Sake hat mir der Wirt des Restaurants "Taiji" in Berlin verraten, als ich versuchte, ihn auszufragen, was Laozao ist, und was ich tun sollt, wenn ich das nicht finde.
| Zutaten: | Zubereitung: | ||
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250
g mageres Rindfleisch 100 g Broccoli 100 g Chinakohl 2-3 EL Doubanjiang 25 g Laozao 1 EL Stärke 1TL Salz 5 getrocknete Chillies 20 Körner Sichuanpfeffer 4 Frühlingszwiebeln 400 ml Brühe 100 g Pflanzenöl 1 EL Sojasoße |
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Das Fleisch waschen, in sehr dünne Scheiben von 5 x 2,5 cm Grösse schneiden - wenn man das Fleisch leicht anfrieren lässt, geht es leichter. Die Fleischscheiben in einer Schüssel mit Salz, Stärke und Laozao 1/2 Stunde marinieren. | |
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Den Broccoli in Röschen, Chinakohl in breite Streifen und Frühlingszwiebeln in 5 cm lange Abschnitte schneiden. Chillies und Sichuanpfeffer einzeln (!) trocken anrösten, bis es in der Nase beißt, im Mörser zerreiben und beiseite stellen. | ||
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Im Wok Öl auf großer Flamme erhitzen, Frühlingszwiebeln und Broccoli kurz anbraten, Chinakohl hinzufügen und kurze Zeit weiterbraten, alles zusammen in eine Schüssel geben. | ||
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Erneut Öl erhitzen, Doubanjiang und die Hälfte der zerriebenen Chillies anbraten, bis es wieder in der Nase beißt, dann die kochende Brühe zugeben. Die Fleischscheiben vorsichtig mit den Stäbchen hineingleiten lassen und kochen. Wenn das Fleisch gar ist, mit Sojasoße und evtl. etwas Salz würzen und die Brühe mit dem Fleisch zusammen über das Gemüse gießen. Mit Chili und Blütenpfeffer bestreuen und mit etwas Sesamöl besprenkeln. | ||
Schweinerippchen süss-sauer (Tangcu xiao paigu)
Eigentlich sollte an dieser Stelle ein Rezept für die in ganz China berühmten Wuxi-Schweinerippchen stehen. Ich habe auch eines gefunden - nur: Die Angaben bezogen sich auf 50 kg Schweinerippchen, kiloweise Zucker, Salz, Sojasoße etc. Abgesehen davon, daß wohl kaum jemand zu Hause monatelang Wuxi-Schweinerippchen essen mögen, reichen die in normalen Haushalten üblichen Gefässe auch gar nicht aus. Nun ja, stattdessen ein Rezept, das mit den Wuxi-Rippchen zwar nicht ganz mithalten kann, aber auch sehr lecker ist. Und wer die Original-Rippchen essen möchte, sollte vielleicht einfach mal wieder hinfahren.
Es empfiehlt sich, die Rippchen in der Metzgerei einmal quer durchschneiden zu lassen, weil das mit dem Küchenbeil doch eher mühsam ist.
Fischduft-Rindfleisch (Yuxiang niurou)
Dieses Rindfleischgericht hat nichts mit Fisch zu tun, gemeint ist die Zubereitungsart mit Ingwer, Knoblauch, Zucker und Essig, die auch mit anderen Zutaten zu köstlichen Gerichten führt -- z. B. Fischduft-Auberginen im Gemüseteil. Wer keine Bambussprossen bekommt oder mag, kann stattdessen 1-2 Karotten nehmen. Das Rindfleisch lässt sich besonders leicht in feine Streifen schneiden, wenn man es vorher einige Stunden ins Gefrierfach legt.
Rindfleisch mit Austernsoße auf Spinat (haoyou niurou)
Austernsoße gibt's fertig in Flaschen zu kaufen. Sie sollte nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Hundefleisch im Tontopf nach Jilin-Art (jilin shaguo gourou)
Ob sich Hundefleisch in Mitteleuropas Küchen durchsetzen wird, ist nicht unumstritten. Um dieser Entwicklung zumindest nicht im Weg zu stehen, hier eine erste Anregung. Nach chinesischer Ernährungslehre enthält Hundefleisch viel Hitze und wird deshalb vor allem im Winter gegessen.
Schweinshaxe in Spezial-Würzbrühe
Dieses Rezept wurde mir von Hsiang-Shan Kung-Scherer geschickt. Ich habe es gleich ausprobiert und war begeistert. Vielen herzlichen Dank! Zur Soße schreibt sie: Nach dem Kochen die Soße nicht wegschütten. Sie kann tiefgefroren und immer wieder verwendet werden. Es muß dann lediglich ein neues Gewürzsäckchen angefertigt werden und die Flüssigkeit mit Reiswein, Sojasoße und Wasser ergänzt werden. Diese Soßen werden in China gehütet wie ein Schatz! In der Soße können auch Hühnchenbeine u.a. gegart werden.
Rindfleisch nach Sichuan-Art - das Rezept der Papiermacher (shuizhu niurou)
Dies ist eine Variante des Gerichts, in dem trotz des Namens ("In Wasser gekochtes Rindfleisch") das Fleisch überhaupt nicht mit Wasser in Berührung kommt. Es stammt in genau dieser Form aus einem Papiermacherdorf in Sichuan.